Traktorenhersteller Lindner setzte 77 Millionen Euro um
Exportanteil lag im Geschäftsjahr 2013/14 bei 41 Prozent – Neuer Lintrac, der bis April 2015 ausverkauft ist, soll Wachstumsimpulse bringen – Geotrac ist meistverkaufte Traktorenreihe Österreichs – Österreichische Landwirte investieren derzeit zurückhaltend
Der Tiroler Landmaschinenspezialist Lindner hat den Umsatz im Geschäftsjahr 2013/2014 leicht auf 77 Millionen Euro gesteigert. Das Geschäftsjahr endete am 31. März. Zum Vergleich: Im Geschäftsjahr 2012/13 setzte das Kundler Familienunternehmen 76,5 Millionen Euro um. Geschäftsführer Hermann Lindner: „Für das laufende Geschäftsjahr peilen wir einen Umsatz in Höhe von 80 Millionen Euro an, Wachstumsimpulse soll vor allem der neue Lintrac bringen.“ Der erste stufenlose Standardtraktor mit mitlenkender Hinterachse wird ab November 2014 produziert. „Das Interesse ist groß, der Lintrac ist bis April 2015 ausverkauft“, sagt Lindner.
Ein wichtiges Standbein von Lindner sind die Auslandsmärkte. Die Exportquote lag 2013/2014 bei 41 Prozent, zwei Drittel davon trugen der deutsche und der Schweizer Markt bei, Frankreich, Italien und Slowenien folgen. Hermann Lindner: „Mittelfristig haben wir das Ziel, die Exportquote auf 50 Prozent anzuheben.“
Lindner Nummer eins in Tirol und Salzburg
Der österreichische Standardtraktorenmarkt ging im ersten Halbjahr 2014 um 13 Prozent zurück. Auch Lindner verzeichnete bei den Zulassungen einen ähnlichen Rückgang und rangiert auf Platz vier des Traktorenrankings. In Salzburg und Tirol ist Lindner Marktführer. Der Geotrac 74 war im ersten Halbjahr das meistverkaufte Traktorenmodell Österreichs, die Geotrac-Serie die meistverkaufte Modellreihe.
Insgesamt würden die Landwirte, die in den vergangenen Jahren viel investiert haben, momentan abwartend agieren. „Derzeit ist nicht klar, welche Förderungen in Zukunft fließen werden. Außerdem sorgen das Ende der Milchquote und die zukünftige Milchpreisentwicklung für Unsicherheit“, erläutert Lindner.
Auch auf dem europäischen Traktorenmarkt ortet Lindner derzeit zurückhaltende Investitionstätigkeit, der Gesamtmarkt werde heuer in puncto Stückzahlen zwischen zehn und 15 Prozent zurückgehen. Hermann Lindner: „Auch wir erwarten Rückgänge bei den Stückzahlen, können diese Entwicklung aber durch den Trend zu stärkeren Traktoren mit mehr Profiausstattung und dem neuen Lintrac kompensieren.“
Fokus auf Innovation, Forschungsquote deutlich erhöht
In den vergangenen Jahren hat Lindner den Fokus verstärkt auf Forschung, Entwicklung und Innovation gelegt. Die F&E-Quote kletterte von zwei auf mehr als drei Prozent. Darüber hinaus werden jährlich durchschnittlich 2,5 Prozent des Umsatzes investiert. Im Frühjahr eröffnete Lindner beispielsweise das neue Innovationszentrum in Kundl, das Investitionsvolumen belief sich auf mehr als vier Millionen Euro.
Lindner produziert in Kundl pro Jahr rund 1.500 Geotrac-Traktoren und Unitrac-Transporter. Einsatzgebiete sind die Berg- und Grünlandwirtschaft, die Kulturlandwirtschaft (Weinbau, Plantagen) und der Kommunalbereich. Lindner beschäftigt 221 Mitarbeiter – ein Drittel davon ist im Nebenerwerb in der Landwirtschaft tätig. 2014 wurde das Kundler Unternehmen für sein ganzheitliches soziales und ökologisches Engagement mit dem Trigos Österreich ausgezeichnet.
Lindner im Internet: www.lindner-traktoren.at